Mittwoch, 9. April 2014

noch mehr von :Es ist....wie es ist.....

Ja ich machte weiter mit meinem neuen Leben ,das eigentlich mein altes hätte sein sollen.
Es wurde aber nie mehr so wie es mal war.Der jugendliche Übermut war weg,ich versteckte mich mehr als das ich auf andere Leute zu ging und mein Selbstbewusstsein war am Boden,nicht mehr vorhanden.Aber es musste weiter gehen.
Ich ging mit meiner Tochter raus zum Spazieren gehen,ging mit ihr Einkaufen und hab auch im Garten Zeit verbracht,in der Kneipe meines Vaters fühlte ich mich wohl.
Aber das wirkliche Leben das ich hätte haben wollen rauschte irgendwie an mir Vorbei!
Ich verabredete mich nicht,traff mich nicht mit anderen Menschen,außer den Gästen die in die Kneipe kamen.Und meiner Familie.Ich verkroch mich in meine Bücher und habe viel gelesen und gebastelt.
Mein Rettungsring in der Zeit war meine Tochter ,die hielt mich auf trab und sie sollte eine schöne Kindheit haben auch wenn ihre Mutter anders war wie andere Mütter.Sie sah es nie,hat sich nie Beschwert.
Der nächste geplante Operationstermin wurde eine Katastrophe ,ich war noch nicht ganz im Krankenhaus angekommen da hatte ich schon Heimweh.Mein Mann und meine Tochter waren gerade wieder weg gefahren nachdem sie mich in Kiel abgesetzt haben,da fing bei mir schon das große geheule an.
Ich bekam ein Zimmer und hatte gerade ausgepackt,mittlerweile nahm ich immer einen Teddy von meiner Tochter mit ins Krankenhaus als Glücksbringer,und massenhaft Bücher zum lesen.Als ich alles ausgepackt hatte stellt ich mich ans Fenster um raus zu gucken und fing erbärmlich an zu weinen,warum ich so plötzlich angefangen habe wusste ich selber nicht.Es war ein 2 Bettzimmer aber das zweite bett war nicht belegt also war ich Gott sei Dank zu der zeit alleine im Raum.(wie peinlich)
Naja ,da das zweite Bett nicht belegt war brauchte ich wenigstens nicht gleich wieder meine Ellenlange Geschichte zu erzählen.Warum ich so aussah wie ich eben aussah.
Es war ja immer so ,das wenn andere mit mir im Zimmer lagen ,sie erst mal so taten als wenn sie nicht sehen würden das ich anders aussehen würde.Und auch irgendwie immer sehr beschäftigt in Büchern und Zeitschriften rumguckten.
Aber nach einer Weile musste man sich ja doch miteinander Unterhalten und die ersten Fragen waren nie nach meinem Namen ,sondern eigentlich immer:,,Wie ist das denn bloß Passiert?"
Klar mir war lieber man sprach mich direkt darauf an als wenn man hinter mir her tuschelte .Aber das Ende der Geschichte war immer das gleiche,meistens Mitleid und das war manchmal echt nicht schön.Ich wurde auf das Thema reduziert und musste dann wohl ein Trauerkloß sein und das war ich zu dem Zeitpunkt gar nicht mehr.Jedenfalls nicht mehr ständig.Und vor anderen machte ich eher Witze als das ich mich da bemitleiden lassen wollte.
Wann sich mein verhalten so geändert hatte ,habe ich nicht wirklich registriert aber es war mit  einem mal einfach so da.Ich war halt schon immer der lustige Typ mit jeder menge Ironie im Blut.
naja zurück zu dem Heimweh,ich hatte da dann heulend am Fenster gestanden und wurde zu den Üblichen Untersuchungen abgeholt.Ein Arzt nahm noch Blut ab,dann wieder vorher und Nachher Fotos usw.
Zum AbendEssen was es hinterher gab,gab es wie üblich Joghurt und Milchsuppe ,die würden es nie Begreifen das ich zu Hause sowas gar nicht mehr aß.
Dann wollte ich zu Hause anrufen und meiner Tochter Gute Nacht sagen,die Telefonnummer hatte ich schon gewählt,draußen auf dem Flur(Treppenhaus ) war ein Münztelefon das ich dazu benutzte .Ich glaube mein mann hatte gerade mal abgenommen und seinen namen gesagt da fing ich schon an zu heulen wie ein Schloßhund .Ich konnte mich gar nicht beruhigen.Mein Mann verstand kaum was ich sagte  und versuchte nur mich durch das Telefon zu trösten aber das klappte auch nicht wirklich.
Peinlich alle die durch den Flur mussten haben wahrscheinlich gedacht ich hätte sie nicht mehr alle
beieinander gehabt.Ja so war ich eben zwischendurch,einfach ein bisschen anders als alle anderen.
Von meinem Mann verabschiedete ich mich gezwungen lachend und schlurfte wieder in mein Zimmer zurück.
In der Zeit habe ich angefangen noch mehr zu lesen als ich es immer schon getan hatte.Aber heute nbin ich noch viel schlimmer muss ich mal anmerken.
Ich kann mich in andere Welten rein lesen und total abschalten dabei.
Jede der Operationen sollte mich näher zu einem besseren Aussehen bringen,man sagte mir ich könnte zu 99% wieder so aussehen wie vor dem Unfall,ich merkte diese kleinen Fortschritte nie wenn ich mir die gemachten Fotos angesehen habe.
Es wurden immer wieder Fotos gemacht,was für mich Blödsinn war es waren für mich ja keine Veränderungen zu sehen .
Dann sollte ich einen Tag zu Studienzwecken mit in einen Hörsaal gehen,ja das könnte ja lustig werden.
Dazu beim nächsten mal.!!!!

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