Freitag, 5. Februar 2016

Am Ende siegt das Glück! von Caro Line


" Caro Line"
Ich hab hier jetzt für euch Leseratten mal einen Riesen-Tollen
Buch-Ausschnitt!
Suuuuuuuuuuuper kann ich euch sagen!!!!
Am Ende siegt das Glück!
Textschnipsel Nr.1:
Ich liebe es morgens aufzuwachen und die Minuten auszukosten, in denen man noch nicht realisiert was Traum und was Wirklichkeit ist. Leider vergeht dieser Moment immer viel zu schnell und ich lande täglich ziemlich unsanft auf dem Boden der Tatsachen. So wie auch heute. Oh nein, es ist der neunte Mai, mein Geburtstag und ich weiß schon ganz genau, wie er auch dieses Jahr ablaufen wird! Denn Geburtstage gibt es im Leben der Franks nicht, das ist reine Zeitverschwendung und kostet zu allem Überfluss auch noch Geld, welches wir nicht besitzen.
Ich setze mich auf und reibe mir über die Augen. In den letzten Jahren habe ich gelernt, mit solchen Situationen umzugehen. Damit meine ich, dass mein Geburtstag einfach ignoriert wird, oder aber, dass unser Kühlschrank immer leer ist. Dass wir, seitdem mein Vater vor drei Jahren starb, am Hungertuch nagen und uns rein gar nichts leisten können. Ja, so sieht mein erbärmliches Dasein aus.
Mein Name ist Elisabetta Frank und ich werde heute siebzehn Jahre alt. Ich wohne zusammen mit meiner Mutter am Stadtrand in einer alten Kaserne, welche zu einem Wohnhaus mit vielen Mietswohnungen umgebaut wurde. Man könnte es auch das Ghetto von Saarburg nennen. Hier haust jeder, der viel lieber das Geld zum Saufen ausgibt, als in Essen und Klamotten zu investieren. In diesem Wohnviertel werden Prioritäten gesetzt und diese haben selten etwas mit Arbeit und geregelten Abläufen zu tun.
Gott sei Dank ist es nur noch ein Jahr bis zu meiner Volljährigkeit und somit bis zu meiner Freiheit!
Ich steige aus dem Bett und erledige routiniert meine täglichen Aufgaben. Mein erster Weg führt ins Wohnzimmer, wo ich meine Mutter wie jeden Morgen in ihren alkoholgeschwängerten Ausdünstungen vorfinde. Zuerst nehme ich ihr die halbvolle Bierflasche aus der Hand und rette den Teppich vor weiteren Flecken. Wobei mein Rettungsversuch nicht einmal auffallen würde, denn der Teppich ist die reinste Bakterien- und Schmutzfarm. Dann schalte ich den Fernseher aus und kippe das Fenster, damit wenigstens etwas frische Luft in den Raum strömt, bevor meine Mutter wach wird und ihrer zweiten Lieblingsbeschäftigung nachgeht. Sie qualmt so viel, dass sie in ihrer eigens produzierten Rauchwolke Verstecken spielen kann. Leider wird das die einzige Leistung bleiben, die sie an diesem Tag vollbringt!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen